Eine Reise durch die Filmgeschichte

Einfach haben es die jungen Musiker der beiden Blasorchester der Städtischen Musikschule bei ihrem Sommerkonzert mit Filmmusik nicht. Nicht etwa aufgrund mangelnder Vorbereitung, sondern wegen Baggern und Presslufthämmern, deren Lärm von der Experimenta-Baustelle die Neckarbühne beschallt. „Eigentlich hatten wir die Zusage, dass ab 18 Uhr leiser gearbeitet wird“, erklärt Musikschulleiterin Uta-Mirjam Theile vor Beginn des Konzerts. Erschwerend hinzu kommt der starke Wind.

Aber von den ungünstigen Rahmenbedingungen lässt sich auf der Neckarbühne niemand aus der Ruhe bringen. Nicht nur die Musiker können über den Baulärm und die wegfliegenden Notenblätter lachen. Auch Orchesterleiter Ansgar Sailer nimmt in seinen Ansagen die Hintergrundgeräusche humorvoll auf die Schippe. Den Anfang macht das Youngster-Orchester mit James Swearingens „Clark Country Celebration“. Kaum sind die ersten Töne gespielt, ist von Aufregung beim Nachwuchs nichts mehr zu sehen – den Blick konzentriert auf die Notenblätter, die Füße wippen im Takt.

Dinosaurier Das zweite Stück entführt die Zuhörer in die Urzeit, in die Welt der Dinosaurier: Paul Jennings „Prehistoric Suite“. Besonders hörenswert: Der vierte Teil, der einen Kampf des Tyrannosaurus Rex nachempfindet. Er beginnt mit einer Improvisation: „Alle dürfen – mit wenigen Einschränkungen – spielen wie sie wollen“, erklärt Ansgar Sailer. Ein Tohuwabohu ist zu hören, das sich urplötzlich wieder in eine Melodie verwandelt – bedrohlich und unheimlich wird der Kampf der Urzeitmonster greifbar. Die Youngsters verabschieden sich mit den „Disney Film Favourites“.

Die musikalische Reise durch die Filmgeschichte des Sinfonischen Jugendblasorchesters beginnt mit „The Magnificant Seven“ von Elmer Bernstein, der Titelmelodie aus dem 60er-Jahre-Western „Die glorreichen Sieben“. Weiter geht es in die Vierziger mit Richard Addinsells „Warschauer Konzert“ aus dem Filmklassiker „Dangerous Moonlight“. Aufgrund des beachtlichen Tempos des Stücks eine Herausforderung, insbesondere für Klaviersolist Daniel Zedi. Der lässt sich das nicht anmerken, cool und lässig sitzt er mit weißem Hemd und roter Fliege am Piano. Kurz vor dem Finale, als das Tempo nochmal merklich anzieht, beißt er aber sichtbar seine Zähne zusammen, während seine Finger blitzschnell über die Tasten fliegen. „Wahnsinn, wenn man so Klavier spielen kann,“ lobt Sailer.

Rückkehr Dann geht es zurück in den Wilden Westen mit „The Cowboys“ von John Williams, gefolgt von einem Trip in die Welt der Superhelden mit Jay Boccoks „The Incredibles“ aus dem Pixar-Animationsfilm „Die Unglaublichen“. Als Zugabe ein Klassiker: der Titelsong aus „The Pink Panther“. Absolutes Highlight: Das improvisierte Saxofonsolo von Kilian Schenk, das lauten Zwischenapplaus erhält.

HSt-10.07.2015

Am 10.07.2015 berichtete die Heilbronner Stimme über den Förderverein. Den Artikel stellte man uns freundlicherweise zur Verfügung.

Foto:Andreas Veigel
Redaktionsmitglied: Bianca Zäuner

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